Eine Kortison-Spritze ins Mittelohr ist eine wirkungsvolle Therapie bei Hörsturz, Tinnitus und Morbus Menière. Sie heißt intratympanale Kortisontherapie, kurz ITC. Akuter Schwindel mit Ausfall des Gleichgewichts spricht auch auf die Therapie an.
Der konventionelle Tropf mit Kortison bei Hörsturz und Tinnitus hat einen neuen Partner bekommen: Die Kortison-Spritze in das Mittelohr ITC.
Die Standardtherapie bei akutem Hörsturz und Tinnitus?
Nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen- und Ohrenheilkunde ist die Standardtherapie Kortison in Form von
Tabletten
oder einer Infusion.
Für die Leidenden ist Kortison segensreich und häufig die letzte Chance auf eine völlige Genesung. Nicht selten überwiegen die unerwünschten Kortisonwirkungen.
Aus diesem Grund kann das Kortison bei
Diabetes mellitus
Gewichtszunahme
Osteoporose
Infektanfälligkeit
Krankheiten von Herz und Kreislauf
nicht oder nur mit hohem gesundheitlichen Risiko gegeben werden. Diese Leiden schränken einen Einsatz in der HNO-Heilkunde ein. Was ist, wenn Kortison nicht wirkt oder es nicht eingesetzt werden kann? Gibt es Alternativen?
Was ist die intratympanale Kortisontherapie ITC?
Eines vorweg: Der Gedanke, eine Spritze ins Ohr zu bekommen, hört sich gruselig an. Und genau so ist die spontane Reaktion der Patienten. Die Nachricht einer Landung von Aliens in Lemgo könnte die Angst nicht vergrößern.
Aber nach intensiver Aufklärung und Demonstration am Ohrmodell weicht die Furcht einer skeptisch-positiven Einstellung. Die ITC ist frei von Schmerzen und wesentlichen Risiken. Studien scheinen die Wirksamkeit zu beweisen.
Sie kann als Therapie der 1. Wahl angewendet werden, wenn Kortison
als Tablette oder Infusion wirkungslos ist.
wegen der Nebenwirkungen bei einem Herzinfarkt keine Anwendung findet.
vom Patienten als Infusion oder Tablette abgelehnt wird.
Die ITC ist eine Reservetherapien und verspricht einen Erfolg
bis zu acht Wochen nach dem Hörsturz oder Tinnitus und
bis zu 12 Wochen bei hohem Leidensdruck.
Wie ist der Ablauf bei einer ITC?
Die HNO-Ärzte betäuben mit Tropfen das Trommelfell und den Gehörgang. Eine Wartezeit von 20 Minuten folgt.
Nach Ablauf injiziert der Arzt unter dem Mikroskop Kortison in das Mittelohr. Es folgt eine Ruhezeit im Liegen. Die Kortison-Menge ist bei der ITC ein Hundertstel der Konzentration in den Tabletten.
Vereinbart werden drei Behandlungen, bei Erfolg sind bis 6 Injektionen möglich.
Wer übernimmt die Behandlungskosten?
Eine Kostenerstattung der ITC durch die gesetzlichen Krankenkassen ist ausgeschlossen. Der Patient erhält eine Privatrechnung vom behandelnden HNO-Arzt. Die privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten.
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